Im Zeitraum von April 2009 bis August 2010 unterstützten unsere NÜRMONTeure einen Sondermaschinenbauer. Jeweils circa acht Wochen dauerte die mechanische Montage einer der insgesamt sieben Maschinen, die beispielsweise in der Automobil- oder Luftfahrtindustrie zum Einsatz kommen. Hier werden sie dazu benötigt, um große Teile wie z. B. den Rumpf oder die Flügel eines Flugzeugs zu produzieren.

Von technisch anspruchsvollen Bauteilen bis hin zum Schutzzaun wurden alle zur Montage benötigten Elemente vom Standort des Herstellers bis nach Europa transportiert. Das größte zusammenhängende Teil wurde dabei in einer 9,00 x 2,40 x 3,20 Meter großen Holzkiste geliefert. Weitere Komponenten wie z. B. die Antriebe hatten Einzelgewichte von bis zu 25 Tonnen, wodurch der Einsatz von Hallen- oder Autokränen nötig war.

Auf eine umfangreiche Schulungsphase der NÜRMONTeure vor Beginn der Montageprojekte konnte dank fundierter Erfahrungen im Sondermaschinenbau verzichtet werden. Zudem wurde die erste Baustelle als „training-on-the-job“ genutzt, indem uns bei individuellen Maschinengegebenheiten ein kompetenter Supervisor des Herstellers unterstützte, denn gerade Sondermaschinen sind eine Extraklasse für sich.

In der Regel waren vier ausgebildete Mechaniker auf den Baustellen tätig, wovon einer mit der Bauleitung betraut war. Am ersten deutschen Auslieferungsort der Maschine ging es dabei teilweise sehr abenteuerlich zu, weiß unser verantwortlicher Projektleiter zu berichten. „Die Halle in unserem Montagebereich war zum Teil noch im Rohbau und das Dach über unserem Montagebereich wurde erst im Verlauf unserer Montage geschlossen.“ Erschwerend kam hinzu, dass die Laservermessung für das Fundament der Maschine durch Bodenerschütterungen großer Baugeräte wie Bagger und Rammen sehr langsam voranschritt und teilweise nur in den Abend- und Nachtstunden möglich war, wenn die Bautätigkeiten ruhten.

Drei weitere Anlagen wurden in der Nähe von Madrid montiert. Hier wurden sie in bereits existierende Hallen integriert, in denen parallel die Produktion unter Reinraumbedingungen weiterlief. Das hieß für den Betreiber, dass die neue Anlage durch Abkleben des Montagebereichs vom Rest der Fertigungshalle erst abgeschottet werden musste um sie zu montieren. Auch wenn wir dadurch nicht mehr unter strengsten Reinraumbedingungen arbeiten mussten, kam unsere Absaugeinrichtung beim Schweißen und Flexen trotzdem zum Einsatz.

Nachdem die Anlagen in Spanien aufgebaut waren, ging es wieder nach Deutschland. Hier wurde in der Winterzeit jeweils eine Anlage in Niedersachsen und Bayern montiert. Durch den harten und langen Winter war die Montage nur durch den kostspieligen Einsatz eines cleveren Heizungssystems möglich, das das Gießen der Fundamentbereiche bei konstanten Temperaturen zuließ. Anschließend ging es ins weitaus wärmere Frankreich. Hier war es wichtig, im Vorfeld alle Genehmigungen bei den zuständigen Behörden einzuholen, was sich manchmal als sehr langwierig erwies. Doch auch diese Herausforderungen organisatorischer Art meistert NÜRMONT innerhalb des Projektmanagements mit Bravur.

Insgesamt war das gesamte Projekt äußerst interessant. „Neben neuen fachlichen Erkenntnissen kamen diesmal auch interkulturelle Erfahrungen hinzu. Auch wenn die Montagen der Maschinen sehr ähnlich waren, ist es in Spanien ein anderes Arbeiten als in Deutschland. Außerdem konnten wir den Umgang mit dem angloamerikanischen Messsystem erneut auffrischen“, fasst unser Projektleiter zusammen.